Als Schamanismus bezeichnet man das „In-Beziehung-Treten“ zwischen dem Menschen und der unsichtbaren Welt des Spirit (Geist), der Mythen und göttlich-seelischen Offenbarungen. Es ist ein Einschwingen auf die Natur
mit ihren Wesen und unsichtbaren Kräften und zugleich eine Reise in den eigenen Mythos der Seele. Aus diesem Seelenmythos sind Mythen, Geschichten, Lieder, Tänze und Zeremonien entstanden, die
den individuellen Mythos der jeweiligen Kultur widerspiegeln.
Schon in der frühen Menschheitsgeschichte konnten schamanische Praktiken in Stammesvölkern auf der ganzen Welt gefunden werden. Unsere Vorfahren entwickelten, ihrem Seelenmythos entsprechend,
eine ganz eigene Art und Weise, um mit der beseelten Natur und dem Göttlichen in Verbindung zu treten. Ausgrabungen und Funde deuten darauf hin, dass die Völker vor allem das weibliche,
fruchtbare und gebärende Prinzip als Muttergöttin verehrten. Es entstanden Tänze, Feiern, Gesänge, Rituale mit Natur-Instrumenten und Heilpflanzen, die den Menschen halfen, mit der Natur, ihren
Wirkungskräften, ihren Göttinnen und Göttern und somit auch ihrer eigenen seelischen Natur in Verbindung zu treten. Diese Rituale, Gesänge und Feiern dienten dazu, sich und andere im Stamm oder
der Sippe zu heilen, die Natur in der Balance zu halten, richtungsweisende Hinweise für das Leben zu erhalten und die Realität zu beeinflussen.
Unsere keltischen und germanischen Vorfahren brauchten für ihre religiösen Zeremonien keine Kirchen, Tempel oder Gebäude, sondern sie nutzen die Natur als ihren Tempel. Religiöse Zeremonien wurden an besonderen Kraftorten in der Natur abgehalten, an Baumhainen, Quellen, Seen, Steinkreisen oder Höhlen.
Schamanismus geht davon aus, dass alles, was existiert beseelt ist. Demnach hat alles einen körperlichen, ertastbaren und sichtbaren Aspekt und gleichzeitig eine spirituelle, für das äußere Auge
unsichtbare Seele. Diese Seele ist die Essenz und Ur-Natur, welche das Wesen in der materiellen Welt steuert.
Wie auch beim Menschen hat jedes Tier, jede Pflanze und jeder Stein einen empfindsamen Geist, der reagiert, wenn wir ihm liebevolle und lichtvolle Gedanken und Gefühle schicken und mit dem wir
durch unsere Mutter Erde verbunden sind. Alle Lebewesen dieser Erde sind miteinander durch ein riesiges energetisches Netz verbunden und jede Handlung, jeder Gedanke und jedes Gefühl hat eine
Wirkung auf das gesamte Netzwerk.
Schamanismus ist die Fähigkeit und Praxis, über dieses Netzwerk mit allem, was existiert, in Verbindung zu treten. Es ist wie ein multidimensionales Internet und unsere Seele hat die Zugangsdaten
für dieses „Weltweite Netz“.
Zu diesem Netzwerk gehören auch Bewusstseinskräfte, die unterschiedliche Kulturen als Hilfsgeister, Krafttiere, Geistwesen, Engel, Göttinnen und Götter wahrnahmen, und mit deren Hilfe sie
Krankheiten heilten, Wunderheilungen vollbrachten, Kräfte entwickelten und Weissagungen für die Zukunft erhielten.
Die Praxis von Ritualen, Tänzen, gesungenen oder gesprochenen Gebeten, das Entzünden eines Feuers oder einer Kerze und das Räuchern mit Heilpflanzen sind bei den meisten Völkern Hilfsmittel, um
die Beziehung und den Zugang zur übernatürlichen und unsichtbaren Welt des Spirit (Geistes) oder der Anderswelt herzustellen.
Schamanismus ist die ur-natürliche Verbindung in uns mit unserer Erdenmutter, unserem Himmelsvater und unserer Seele. Die heilige Dreieinigkeit manifestiert sich in der Verbindung von Körper, Geist und Seele. Schamanismus ist somit ein integraler Teil in jedem von uns. Jeder von uns hat „schamanische Adern“ und durch jeden von uns fließt „schamanisches“ Blut. Es ist die tiefste Sehnsucht der Seele, sich wieder rückzuverbinden mit der Natur und den eigenen Wurzeln. Dabei gibt es viele verschiedene Wege, so viele Wege, wie es unterschiedliche Menschen gibt.
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